Kreditrechner

Angesichts der vielen Kreditangebote, insbesondere Kredite aus dem Internet, ist die Einholung mehrerer Angebote und ein anschließender gründlicher Kreditvergleich absolut notwendig. Die Angebote unterscheiden sich nämlich mitunter sehr deutlich in ihren Konditionen.

Ein manueller Kreditvergleich ist sehr mühsam und vor allem zeitaufwendig. Dies liegt auch daran, dass neben den nominalen Zinsen auch andere Daten zu berücksichtigen sind. Der nominale Zins allein ermöglicht nämlich keinen effektiven Kreditvergleich; er enthält keine zusätzlichen Kosten wie Gebühren oder Provisionen. Um Zeit und Mühe zu sparen, empfiehlt sich die Benutzung eines Kreditrechners. Dieser errechnet nämlich den effektiven Jahreszinssatz mithilfe der eingegebenen Kreditparameter. Es lassen sich so die exakten monatlichen Belastungen berechnen, die auf den Kreditnehmer zukommen.

Wie funktioniert ein Kreditrechner?

Der Online Kreditrechner verarbeitet die eingegebenen Kreditparameter. Er kann sowohl für Ratendarlehen als auch für Annuitätendarlehen verwendet werden. Bei einem Ratendarlehen handelt es sich um ein Darlehen, dass in geringer werdenden monatlichen Raten zurückgezahlt wird. Die Tilgung ist konstant, und die Zinsen, die sich an der Restschuld bemessen, sinken mit jeder geleisteten Tilgung. Beim Annuitätendarlehen ist die monatliche Rate konstant; sie setzt sich ebenso zusammen aus der Tilgung und den Zinsen. Auch hier sinken die Zinsen mit der Restschuld. Mit jeder Rate steigt also die Tilgung in dem Maße, wie die Zinsbelastung sinkt.

Der Kreditrechner ist nichts anderes als ein Online-Formular mit leeren Feldern für die Kreditdaten, die ausgefüllt werden müssen. Die Anzahl der Felder variiert dabei von Kreditrechner zu Kreditrechner. Je mehr Felder zur Verfügung stehen, desto mehr Werte können bei der Berechnung der zu ermittelnden Parameter berücksichtigt werden. Folgende Parameter sind möglich: • Kreditsumme • Laufzeit • Disagio • tilgungsfreie Zeit • nominaler Zinssatz • effektiver Zinssatz • Ratenhöhe • Ratenintervalle • eventuelle Restschuld

Mithilfe bekannter bzw. gewünschter Parameter lassen sich offene Parameter berechnen. Entscheidend für einen effektiven Kreditvergleich ist der effektive Zinssatz. In diesen sind eventuelle Gebühren, ein Disagio und gegebenenfalls eine Provision mit einkalkuliert. Er gibt die tatsächliche finanzielle Belastung des Kreditnehmers an. Auch ein detaillierter Tilgungsplan lässt sich mit dem Kreditrechner erstellen. Dieser zeigt an, welcher Betrag pro Monat getilgt worden ist und wie hoch die Restschuld ist. Die Raten sind dabei exakt aufgeschlüsselt in einen Zinsanteil und einen Tilgungsanteil. Es lässt sich darüber hinaus ein Tilgungsplan erstellen, der nur die Tilgungsjahre anzeigt, d. h. einzelne Monatsbeträge unberücksichtigt lässt und stattdessen nur die Jahressummen anzeigt.

Welcher Kreditparameter vom Kreditrechner berechnet werden soll, ist unerheblich. Es kann wahlweise die Kredithöhe, die Ratenhöhe, der Zinssatz, die Laufzeit oder im Falle einer zweiten Finanzierungsrunde die verbleibende Restschuld ermittelt werden. Die Berechnungen können dahingehend verfeinert werden, dass man zwischen verschiedenen Ratenintervallen wählen kann: zwischen monatlichen, vierteljährlich, halbjährlichen und jährlichen Raten. Bei der Berechnung des offenen Kreditparameters kann zudem ein Disagio, eine Art Abschlagsgebühr, berücksichtigt werden. Der Disagio bewirkt, dass die ausgezahlte Summe um einen bestimmten Prozentsatz geringer ist als die zu tilgende Kreditsumme. Dementsprechend erhöht der Disagio den effektiven Jahreszinssatz, weil er genauso wirkt wie ein höherer nominaler Zinssatz.

Was den Zinssatz betrifft, so kann entweder mit dem nominalen Zinssatz oder dem effektiven Zinssatz gerechnet werden. Es empfiehlt sich, mit dem effektiven Zinssatz zu rechnen, denn, selbst wenn keine zusätzlichen Kosten wie Provisionen oder Gebühren anfallen, sind diese beiden Werte selten identisch. Da es sich um einen Jahreszins handelt, sind Nominalzinssatz und Effektivzinssatz nur identisch, wenn keine weiteren Kreditkosten als die Zinsen anfallen und wenn es sich gleichzeitig um Jahresraten handelt. Tatsächlich handelt es sich in den meisten Fällen um Monatsraten. Durch die monatliche Abbuchung entsteht dem Kreditnehmer ein Zinsnachteil gegenüber einer Abbuchung erst am Ende des Jahres. Wäre der Nominalzins als Monatszins angegeben, was in der Praxis nicht üblich ist, dann wären beide Zinssätze unter sonst gleich bleibenden Bedingungen identisch.

Der vom Kreditrechner ermittelte Effektivzins enthält also neben Gebühren und Provisionen auch den Zinsnachteil bei monatlichen, vierteljährlichen und halbjährlichen Ratenintervallen. Eventuell anfallende Bearbeitungsgebühren werden vom Kreditrechner entweder auf die Monatsraten angerechnet oder als Einmalbetrag einkalkuliert. Auch diese zusätzlichen Kosten schlagen sich in dem vom Kreditrechner ermittelten effektiven Jahreszins nieder. Auch eine tilgungsfreie Zeit ist ein kalkulierbarer Kreditparameter. Hierbei werden im Tilgungsplan – dem Kreditvertrag gemäß – zunächst Monatsraten oder Jahresraten ausgesetzt. Der Zinsverlust, der der Bank dadurch entsteht, ist entweder als Einmalzahlung zu entrichten, oder aber er fließt in die Monatsraten mit ein, was ebenfalls eine Erhöhung des Effektivzinses bedeutet.

Zu beachten ist, dass ein Kreditrechner kein Ersatz ist für eine detaillierte Kostenaufstellung seitens des Kreditgebers. Ein Kreditrechner dient zunächst einer groben Orientierung zum Zwecke des Angebotsvergleiches. Eine zu 100 % exakte Aussage zu den effektiven Kreditkosten und der finanziellen Belastung ist nur aufgrund einer Berechnung des Kreditgebers möglich, in der neben den nominalen Zinsen alle anderen (eventuell) anfallenden Kosten aufgeschlüsselt sind. Außerdem lassen sich manche Kosten wie bspw. Gebühren für Sondertilgungen nicht im Voraus einkalkulieren, schließlich ist vor Vertragsabschluss noch nicht klar, ob und wie viele Sondertilgungen geleistet werden.