Bei einem Akzeptkredit (vom lateinischen “accipere” = annehmen) akzeptiert das Kreditinstitut einen vom Kunden gezogenen Wechsel (Bankakzept). Der Wechsel gilt als schriftliches Zahlungsversprechen des Kunden.
Die Annahme eines Wechsels durch das Kreditinstitut ist damit identisch mit dem Gewähren eines Akzeptkredites. Anders als bei normalen Krediten werden bei einem Akzeptkredit keine Gelder der Bank in Anspruch genommen, die Bank stellt lediglich ihre eigene Kreditwürdigkeit und ihren guten Namen im Sinne einer verliehenen Bonität zur Verfügung. Dafür verlangt die Bank Gebühren (Akzeptprovision).
Ein Akzeptkredit wird lediglich Firmen mit hoher Liquidität und ausgezeichneter Bonität gewährt, die Laufzeit des Kredites ist auf maximal drei Monate begrenzt. Als vorteilhaft für den Kreditnehmer erweisen sich vor allem die sehr geringen Kosten sowie der Umstand, dass normalerweise keine Sicherheiten für eine Gewährung erforderlich sind. Der Vorteil für das kreditgebende Finanzinstitut liegt im Verdienst einer Provision ohne die Erfordernis, für den Kredit eigene Geldmittel einsetzen zu müssen.
So funktioniert ein Akzeptkredit: Eine Firma hat die Möglichkeit, kurzfristig günstige Ware im Wert von 100.000 Euro einzukaufen. Sie kann diese Ware jedoch erst in 4 Wochen weiter verkaufen. Die Firma zieht deshalb bei ihrer Bank einen Wechsel über 100.000 Euro mit einer Laufzeit von 4 Wochen. Die Bank akzeptiert den Wechsel und stellt eine Provision von 600 Euro in Rechnung. Nachdem die Firma die 100.000 Euro zahlen muss, gibt sie ihrem Zulieferer den Wechsel. Dieser wendet sich nach Ablauf der 4 Wochen an die Bank, die dann ihrerseits das Geld bei der Firma einfordert.